PIRATENNEST OSTERSPAI

Motivation und Hintergründe

Im zarten Alter von 7 Jahren, begleitete ich eine alte Dame, die bei den Menschen als "Merkwürdig" und ja- auch als "Verrückt" betitelt wurde. Aber warum war das so? Sie trug immer schwarze lange Kleidung und manchmal saßen auch die Tauben auf ihren Schultern. Für viele Menschen, war sie eine unheimliche alte Dame. Aber für mich war sie einfach "Oma Busch". Oma Busch, ging Abend für Abend durch die Straßen meiner alten Heimat und fütterte die Straßenkatzen. Ich wurde als Kind natürlich sehr neugierig und verfolgte sie manchmal. Als sie meine Verfolgungen mitbekommen hatte, kam sie eines Tages auf mich zu, drückte mir mit einem Lächeln einen blauen Korb in die Hände und sagte "Na dann komm mal mit". Natürlich holte ich mir zuvor die Erlaubnis meiner Eltern ein.  Für sie war Oma Busch auch einfach Oma Busch und keine merkwürdige alte Frau. 

In dem blauen Korb befanden sich Futter und Wasser und damit sollte von nun an, unser gemeinsamer Weg beginnen.... Ein kleiner blauer unscheinbarer Korb, der schwachen und hungrigen Straßentieren einen vollen Bauch schenkte und der meinem weiterem Leben noch eine ganz entscheidende Rolle geben würde.

Von nun an zogen wir gemeinsam Abend für Abend bei Wind und Wetter durch die Straßen und fütterten die Tiere. Sie nahm auch verletzte Tiere mit nach Hause, egal ob Katze, Igel, Vogel. Alle Tiere waren bei ihr willkommen. Sie pflegte diese Tiere gesund und lehrte mich sehr viel im Bereich des Tierschutzes. Sie sagte immer "Kind, lass die Menschen reden. Mach immer das, was Dich glücklich macht. Mein Glück sind die Tiere. Ich kann ihnen helfen und sie helfen in einer gewissen Weise mir".

Die Jahre vergingen und Oma Busch wurde zusehends schwächer und kränker. Kurz vor ihrem Tod gab sie mir jedoch die wichtigste Lektion mit auf meinen weiteren Lebensweg: 


"Du musst denen helfen, die sich nicht selber helfen können".


Dann schlief Oma Busch für immer ein.....


Niemals werde ich sie vergessen und führe in ihrem Namen das fort, was uns einst Verband. Die Anfänge des unscheinbaren kleinen blauen Korbes und die Liebe zu den Tieren.


Nachdem mein Mann und ich einige Katzen, - teilweise aus nicht artgerechten Verhältnissen adoptiert hatten - , wurde uns klar, die Wohnung ist zu klein, wir brauchen etwas größeres. Fündig wurden wir hier im schönen Örtchen Osterspai. Die Bewohner nahmen uns sehr freundlich und herzlich auf und in kürzester Zeit, entstanden auch die ersten Freundschaften.


Die Idee "Piratennest" war geboren....


Seit 2018 baut nun mein Mann jede freie Minute unermüdlich neben seinem eigentlichen Beruf am und im Haus und so ist in den letzten Jahren der Bauzeit unser kleines Piratennest entstanden. All die Bau- und Renovierungsmaßnahmen führen wir komplett alleine ohne jegliche Hilfe von Firmen durch und finanzieren alles aus unseren Gehältern.  Wir erhalten keine staatliche Unterstützung. In unserem Piratennest bieten wir Vereinen, Behörden aber auch Tierheimen einen kostenlosen und sicheren Hafen,  für in notgeratene Katzen als Pflegestelle an.


Viele Katzen die zu uns kommen, sind anfangs sehr scheu, oftmals krank, unterernährt oder wild und erfahren zum ersten Mal, was Liebe ist. 

Aber auch trächtige Katzenmamas oder Mamas die schon ihre Babys geboren haben, dürfen ihren Nachwuchs ganz in Ruhe und Geborgenheit bei uns aufziehen. Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass wir die menschlichen Ersatzeltern für die Kleinsten der Kleinen sind. 


Liebe, Fürsorge, Geduld und das Gefühl von Schutz und Sicherheit, wird in unserem Piratennest, sehr sehr groß geschrieben, denn darf man niemals vergessen, welches Leid oder Schicksal, jedes einzelne Fellchen - und das oftmals schon in einem sehr jungen Alter - durchmachen musste.


Auch bei vermissten Tieren helfen und unterstützen wir gerne bei der Suche. So konnten schon einige Tiere wieder glücklich von ihren Besitzern in die Arme geschlossen werden. Ein ganz tolles Gefühl, Mensch und Tier wieder vereint zu sehen. 


Einiges ist am Haus noch zu tun, - zum Beispiel der Bau eines Freigeheges oder der jetzige Umbau der Scheune zu einer Quarantänestation. Es ist noch sehr sehr viel zu tun und wir freuen uns doch immer jeden kleinen und neuen Fortschritt sehen zu können. :-)


Da es für mich im Herzen des Tierschutzes keine Landesgrenzen gibt, fliege ich zusätzlich neben der Tierschutzarbeit in Deutschland auch seid einigen Jahren für ein paar Wochen in die ärmeren Landesteile von Bulgarien und helfe dort den Tierschützern bei ihrer täglichen Arbeit vor Ort. Aber auch die Menschen dort - vor allem die Rentner mit ihren Tieren, unterstütze ich mit Lebensmitteln und Futter, denn ihre Rente im Land ist doch ziemlich klein.


Urlaubbetreuung und Katzenschutz


Seid dem 01.06.2022 habe ich zudem begonnen, eine Urlaubsbetreuung für Katzen anzubieten. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass in notgeratene Katzen ohne Heimathafen, immer vorrangig aufgenommen werden. Deshalb ist eine frühzeitige Absprache für eine Urlaubsbetreuung sehr wichtig.


Das besondere der Urlaubsbetreuung


Die Einnahmen der Urlaubsbetreuungen, werden eins zu eins den Tieren zugute kommen - zum Beispiel meinem Herzensprojekt "Erfülle mir einen Futterwunsch"  oder die Unterstützung von Rentnern mit Lebensmitteln, weitere Unterstützung von Tierschützern, die sich aufopferungsvoll um Straßentiere kümmern, - hier zum Beispiel um die Tiere ärztlich behandeln zu lassen oder mit Unterstützung von Futter. Aber auch die Anschaffung von Spielzeug, Kratzbaum, Körbchen und Co. für meine Bewohner und ganz wichtig -  Kastrationsprojekte. Nur so können wir gemeinsam, das Tierleid ein wenig minimieren.


Denn wie sagte Oma Busch einmal:


"Du musst denen helfen, die sich nicht selber helfen können"...


 







Es ist nicht

"nur ein Tier"...

Es ist ein Herz, dass schlägt,

eine Seele,...die fühlt

und ein Leben, das leben will.


Sylvia Rassloff